"[si: mi:]"-Mediationsausbildung

Das CME [si: mi:] „Sieh mich!“-Prinzip wirkt auch in der Mediationsausbildung, indem es eine Lernumgebung schafft, die auf den Bedürfnissen, Sorgen und Herausforderungen der Lernenden basiert. In der CME-Mediationsausbildung werden die Teilnehmenden nicht nur als Lernende betrachtet, sondern als Menschen mit individuellen Erfahrungen, Erwartungen und Zielen. Dieser Ansatz wirkt sich in mehreren Schlüsselbereichen aus:

1.     Persönliche Entwicklung: Die Ausbildung anerkennt, dass jeder Lernende einzigartige persönliche Stärken, Schwächen und Lernstile hat. Das "[si: mi:]"-Prinzip ermutigt die Lehrenden, auf die individuellen Lernbedürfnisse einzugehen, was zur persönlichen und beruflichen Entwicklung jedes Teilnehmenden beiträgt.

2.     Recognition: Indem Lehrende das "[si: mi:]"-Prinzip vorleben, transportieren sie Empathie und tiefe menschliche Wertschätzung. Die Lernenden erleben, wie es ist, wirklich gesehen und verstanden zu werden, was ihnen hilft, diese Fähigkeiten in ihrer eigenen Mediationspraxis zu kultivieren. [#anerkennen, #verstehen, #begreifen, #erkennen, #würdigen]

3.     Empowerment: Die Konfrontation mit dem Lernen neuer und oft komplexer Mediationsfähigkeiten kann Angst und Unsicherheit hervorrufen. Durch eine Ausbildungsumgebung, die das "[si: mi:]"-Prinzip integriert, fühlen sich die Lernenden unterstützt und sicher, ihre Ängste zu teilen und Herausforderungen anzugehen. [#ermächtigen, #befähigen, #fördern, #stärken, #entwickeln]

4.     Konfliktlösungskompetenzen: Die Lernenden werden dazu ermutigt, Konflikte nicht nur als Problem zu sehen, das gelöst werden muss, sondern als eine Gelegenheit, tiefere menschliche Verbindungen zu verstehen und zu fördern. Dieser Ansatz hilft ihnen, effektivere Mediatoren/innen zu werden, die in der Lage sind, echtes Verständnis und nachhaltig wirkende Prozesse zu initiieren.

5.     Feedback und Reflexion: Die Ausbildung fördert eine Kultur des offenen Feedbacks und der Selbstreflexion, die durch das "[si: mi:]"-Prinzip verstärkt wird. Die Lernenden werden ermutigt, über ihre eigenen Erfahrungen und das Lernen nachzudenken, was zur Entwicklung einer reflektierten und selbstbewussten Mediationspraxis beiträgt.

Indem unsere Mediationsausbildung das CME "[si: mi:]"-Prinzip anwendet, bereitet sie die Lernenden darauf vor, Mediatoren/innen zu werden, die nicht nur über technische Fähigkeiten verfügen, sondern auch über die Fähigkeit, Menschen in ihrer Gesamtheit zu sehen und zu unterstützen. Dieser ganzheitliche Ansatz trägt dazu bei, Mediatoren auszubilden, die tiefgreifenden und positiven Einfluss auf die Konfliktlösung und das menschliche Miteinander haben.

Blended-Learning

Unser Ausbildungskonzept vereint Präsenzseminare, Online-Workshops und eigenverantwortliches Lernen über eine digitale Plattform. Die Teilnehmer verbessern ihre Kompetenzen durch die Bearbeitung von praxisnahen Konfliktfallstudien, basierend auf theoretischem Wissen. Unser Hauptziel ist, die Teilnehmer zu qualifizieren, Konflikte aktiv zu steuern und erfolgreich Lösungen zu erarbeiten.

Social-Learning

Social Learning in der Ausbildung nutzt die Kraft des gemeinschaftlichen Lernens, um Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln. Durch den Austausch mit anderen, sei es in Gruppenarbeiten, Diskussionsforen oder gemeinsamen Projekten, erweitern die Teilnehmenden ihr Verständnis und ihre Problemlösungskompetenzen. Diese Methode macht die Erfahrungen und Perspektiven anderer zu einem integralen Teil des Lernprozesses. Wir fördern diese Art des Lernens durch interaktive Aufgaben und ermöglichen so die Entwicklung von kommunikativen Fähigkeiten und Teamarbeit, die in zukünftigen beruflichen Situationen entscheidend sind.

Konfliktorientierung

Konflikte werden als Störungen im Zusammenleben wahrgenommen. Indem wir uns bewusst auf Konflikte einlassen, erweitern wir die eigenen Handlungsmöglichkeiten im Falle der  Konfliktlösung. Dabei wird der Konflikt selbst zur Basis für Lernerfahrungen. Durch die begleitete Arbeit mit Fallbeispielen unterstützen wir unsere Teilnehmenden dabei, wichtige Einsichten aus diesem Lernprozess zu gewinnen. Diese Einsichten werden zu wertvollen Kompetenzen, die sie bei zukünftigen Konflikten anwenden können.

Didaktisch-andragogisches Verständnis

Wir praktizieren einen innovativen, integrativen Ansatz, der die besten Aspekte des traditionellen und digitalen Lernens bzw. des synchronen und asynchronen Lernens kombiniert. Das Herzstück dieses Ansatzes ist eine digitale Lernplattform. Diese agiert als verbindende Brücke zwischen Präsenzveranstaltungen, Webinaren und selbstorganisierten Lernphasen.

Alle Elemente werden durch ein effektives digitales Lernmanagementsystem (Moodle) und eine darin integrierte Kommunikationsplattform (Zoom) unterstützt. Hierdurch wird das Lernen und die Zusammenarbeit in allen Phasen des Ausbildungsprozesses erleichtert.

" ... und ja, was soll ich noch sagen, du schaffst es echt, dass ich mich immer besser kennenlerne und reflektiere ... 

ein tolles Gefühl - danke dafür ..."

Barbara F., Lehrgang 2023

Lehrgangs-Module

Einführung und Grundlagen

Hier lernen Sie Grundlagen der Mediation und Prinzipien der Konfliktlösung kennen. Dieses Modul legt den Grundstein, um als Vermittler/in in unterschiedlichen Konfliktkontexten tätig zu sein und bildet damit eine solide Basis für die vertiefenden Module B bis D.

Die Lernziele in Modul A sind vielfältig. Sie umfassen zum einen das Verständnis für die Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten der Mediation, zum anderen die Fähigkeit, methodische Prinzipien und Werkzeuge im Kontext einer Auftragsklärung anzuwenden. Des Weiteren erlangen Sie Kenntnisse im Kontext der grundlegenden Berufsrechte in der Mediation.

Struktur und Prozessverlauf

Dieses Modul führt Sie vertiefend in die Techniken der Mediation ein. Beginnend mit der Premediation bis hin zur finalen Vereinbarung über das erzielte Ergebnis, lernen Sie alle Schritte des Mediationsprozesses detailliert kennen.

Sie werden sich dabei im Besonderen der Kommunikation und Gesprächsführung widmen. Diese essenziellen Fähigkeiten für Mediator/innen werden hier ebenso behandelt wie praktische Anwendungen durch Übungen und Rollenspiele. Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für Ihre Mediationspraxis zu vermitteln.

Wirtschaftsmediation

Dieses Modul fokussiert auf die Wirtschaftsmediation. Hierzu wird auf den umfassenden Grundlagen, die Sie bereits erworben haben, aufgebaut.

Grundlegende Prinzipien und Prozesse der Mediation, die verschiedenen Mediationsstile, der Umgang mit Machtungleichgewichten und gruppendynamischen Prozessen, die Wirkweisen von Teamkonflikten, das Bewerkstelligen von Großgruppenmediationen, sowie ein mediationsrelevantes Rechtsverständnis, bilden eine solide Basis für das spezifische Feld der Wirtschaftsmediation.

Familienmediation

Dieses Modul thematisiert die dynamischen und oft komplexen Aspekte der Mediation innerhalb des Familiensystems. Sie erhalten tiefe Einblicke in die 'Spielregeln', die das Zusammenleben in Familien prägen. Des Weiteren lernen Sie, die vielfältigen Rollen der Familienmitglieder zu verstehen.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Arbeit mit mehreren Beteiligten, dem Umgang mit Tabus und Machtasymmetrien in der familiären Struktur. Außerdem integrieren wir wichtige rechtliche Aspekte wie Eherecht, Obsorgerecht, Erbrecht und Eigentumsrecht in die Mediationspraxis.

Facharbeit - Reflexion

Im Lehrgang ‚Zertifizierte/r Mediator/in und Konfliktbegleiter/in‘ ist das Verfassen einer Facharbeit erforderlich. Diese basiert auf einem Praxisfall, den die Teilnehmenden bearbeitet haben.

In der Arbeit reflektieren und analysieren Sie Ihre Erfahrungen aus der Konfliktbegleitung, aufbauend auf theoretischen Konzepten und Fachliteratur. Dabei identifizieren Sie relevante Bereiche für Ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung. Begleitend dazu absolvieren die Teilnehmenden eine - auf die Facharbeit bezogene - Supervision über 10 Ausbildungseinheiten bei einem Lehrgangsreferenten.

Assessment - Kompetenzen

Sie präsentieren in einem Fachgespräch vor der Prüfungskommission Ihre erlernte Konflikt-Analysekompetenz und die damit verbundenen Interventions-Methoden (Schwerpunkt: Konfliktbegleitung).

Zum anderen weisen sie anhand eines - vor der Prüfungskommission - praktizierten Simulationsfalles im Kontext der Mediation ihre erlernten Fähigkeiten in Bezug auf den Mediationsprozess sowie deren praktische Anwendung nach (Schwerpunkt: Mediation).

Lernorte und Lernphasen

Präsenzveranstaltungen

Im Rahmen der Präsenzveranstaltungen werden in erster Linie praktische Übungen (Rollenspiele, Gruppenarbeiten, Fallanalysen etc.) absolviert. Sie erhalten dabei direktes Feedback von Ausbildern und anderen Teilnehmenden.

Präsenzunterricht dient eben dazu, tiefer in bestimmte Themen einzutauchen, Rollenspiele zu praktizieren und offene Fragen vertiefend zu klären.

 Webinare - Workshops

Webinare werten die Präsenzveranstaltungen auf und bieten die Möglichkeit, theoretisches Wissen zu vertiefen und zu reflektieren. Diese ermöglichen auch Ihre - für das Mediationsverfahren benötigten - Kompetenzen im eigenen Tempo und nach eigenem Zeitplan zu entwickeln.

Die Online-Module sind didaktisch sorgfältig entworfen, um Interaktivität und Lernengagement zu unterstützen. Sie erhalten regelmäßiges Feedback zu Ihren Aktivitäten und haben die Möglichkeit, offene Fragen zu stellen.

Selbstlernphasen

Die selbstorganisierten Lernphasen im Lehrgang bieten die Möglichkeit theoretische Inhalte im eigenen Rhythmus zu verstehen. Sie ermöglichen auch, Ihre Lernerfahrungen zu reflektieren, Ihr Verständnis zu vertiefen und Ihre Fähigkeiten zur Konfliktlösung weiterzuentwickeln.

Die Lernmaterialien auf unserer digitalen Lernplattform (Moodle) entsprechen zeitgemäßen didaktischen Ansprüchen und sind sorgfältig konzipiert, um Interaktivität und Lernengagement zu unterstützen. Sie erhalten regelmäßiges Feedback zu Ihren Aktivitäten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, online Fragen zu stellen.

Peergroups

Peergruppen stellen Teilgruppen aus der Gesamtheit aller Lehrgangs-Teilnehmenden dar und werden von 3-5 Personen gebildet. Peergroups treffen sich entweder physisch an einem von der Gruppe bestimmten Ort oder virtuell in Form von Online- Videokonferenzen.

Die Inhalte und das Prozedere der Peergroup-Treffen werden von den Teilnehmer/innen selbst bestimmt, wobei erwartet wird, dass sie einen direkten Bezug zu den Ausbildungsmodulen haben. Dies stellt sicher, dass die Arbeit in den Peergroups auf die Gesamtziele der Mediationsausbildung abgestimmt ist.

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